Ehrenamtliche Mitarbeiter des Essenstreffs kritisieren den "autokratischen Führungsstil" von Gründer Horst Zahner. Der widerspricht und droht mit Klage. Die Stadt steht zwischen den Fronten.
Der Konflikt rund um den Essenstreff an der Schwarzwaldstraße spitzt sich zu. In einer Presseerklärung kritisiert eine Gruppe von ehrenamtlichen Mitarbeitern den "selbstherrlichen Führungsstil" von Gründer Horst Zahner. Die Vorwürfe reichen von Verstößen gegen das Vereinsrecht bis zu finanziellen Vorteilen seiner Firma Feinkost-Zahner, die den Essenstreff beliefert. Zahner spricht von Diffamierung und droht mit Klage.
Eskaliert ist der Konflikt, der wohl schon länger schwelte, zu Beginn der Corona-Beschränkungen. Damals hatten die Mitarbeiter die Essensausgabe aus dem Fenster organisiert. Zahner wollte aber auch die Innenräume zugänglich lassen und installierte Trennwände zwischen den Essensplätzen. Damit aber waren die Leiterinnen des Essenstreffs nicht einverstanden. Sie verließen den Treff daraufhin gemeinsam mit einem Team von Ehrenamtlichen.
Zahner berichtet, dass der Betrieb des Treffs nun mit teilweise neuem Team hervorragend laufe. Einige ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehen dagegen den Fortbestand des Treffs bedroht und baten um Unterstützung durch die Stadt, die sich auch als Vermittlerin anbot. Der Leiter des Amts für Soziales und Senioren, Boris Gourdial, nahm dann auch an einer Sitzung des Vereinsvorstandes teil.
Auch den anderen Vorwürfen der Ehrenamtlichen widerspricht er. Feinkost-Zahner beliefere den Essenstreff zum Selbstkostenpreis, verdient habe er daran noch nie. Im Gegenteil habe die Firma früher draufgezahlt. Sein Sohn, der die Firma inzwischen leitet, beliefere nun kostendeckend. Auch von autoritärem Führungsstil will er nichts wissen. Allerdings erzählt er von Unstimmigkeiten mit einem ehemaligen Vorstandsmitglied, das nun zur Gruppe der Kritiker gehört. Was den aktuellen Vorstand angeht, so bestätigt Amtsleiter Gourdial, dass es eine Diskrepanz zum Vereinsregister gibt. "Ich habe dem Vorstand klar kommuniziert, dass das Register angepasst werden muss", sagt er. An Mutwilligkeit glaubt er dabei allerdings nicht. Zahner selbst sagt, das Vereinsregister sei aktuell, müsse aber geändert werden, wenn die Stadt in den erweiterten Vorstand komme.
Der Stadt sei viel daran gelegen, dass die Konflikte im Essentreff beigelegt werden, sagt Gourdial. Daher habe sie zugestimmt, in den erweiterten Vorstand zu gehen. Dort wolle sie jedoch nur beobachtend sein und sich nicht in Vereinsinterna mischen. "Ich glaube, es sind viele Verletzungen auf beiden Seiten passiert", so Gourdial. Er hofft, dass ein Ausgleich gefunden werden kann. Dafür halte er es für zwingend notwendig, dass möglichst bald eine Mitgliederversammlung einberufen wird, auf der Transparenz geschaffen werde. "Dort muss sich der Vorstand dann rechtfertigen und dann wird er von den Mitgliedern entlastet." Eine solche Versammlung war bislang wegen der Corona-Beschränkungen nicht abgehalten worden. Im September, so Gourdial, sollte das aber möglich sein. "Da geben wir als Stadt auch gerne Hilfestellung."
Eskaliert ist der Konflikt, der wohl schon länger schwelte, zu Beginn der Corona-Beschränkungen. Damals hatten die Mitarbeiter die Essensausgabe aus dem Fenster organisiert. Zahner wollte aber auch die Innenräume zugänglich lassen und installierte Trennwände zwischen den Essensplätzen. Damit aber waren die Leiterinnen des Essenstreffs nicht einverstanden. Sie verließen den Treff daraufhin gemeinsam mit einem Team von Ehrenamtlichen.
Gesprächsangebot verläuft im Sand
Zahner berichtet, dass der Betrieb des Treffs nun mit teilweise neuem Team hervorragend laufe. Einige ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehen dagegen den Fortbestand des Treffs bedroht und baten um Unterstützung durch die Stadt, die sich auch als Vermittlerin anbot. Der Leiter des Amts für Soziales und Senioren, Boris Gourdial, nahm dann auch an einer Sitzung des Vereinsvorstandes teil.
Das daraus resultierende Gesprächsangebot allerdings blieb bislang ohne Resonanz. Der Grund: Gourdial habe die Bedingung gestellt, dass nur Mitglieder des Fördervereins an dem Gespräch teilnehmen dürften, heißt es von Seiten der Ehrenamtlichen – die nicht alle Vereinsmitglieder sind. Gourdial selbst widerspricht. Die Forderung komme von Seiten des Vorstandes, er fühle sich falsch verstanden. Horst Zahner wiederum sagt, er habe diese Bedingung nicht gestellt – die Stadt könne zum Gespräch einladen, wen sie wolle.
Zahner verteidigt sich
Auch den anderen Vorwürfen der Ehrenamtlichen widerspricht er. Feinkost-Zahner beliefere den Essenstreff zum Selbstkostenpreis, verdient habe er daran noch nie. Im Gegenteil habe die Firma früher draufgezahlt. Sein Sohn, der die Firma inzwischen leitet, beliefere nun kostendeckend. Auch von autoritärem Führungsstil will er nichts wissen. Allerdings erzählt er von Unstimmigkeiten mit einem ehemaligen Vorstandsmitglied, das nun zur Gruppe der Kritiker gehört. Was den aktuellen Vorstand angeht, so bestätigt Amtsleiter Gourdial, dass es eine Diskrepanz zum Vereinsregister gibt. "Ich habe dem Vorstand klar kommuniziert, dass das Register angepasst werden muss", sagt er. An Mutwilligkeit glaubt er dabei allerdings nicht. Zahner selbst sagt, das Vereinsregister sei aktuell, müsse aber geändert werden, wenn die Stadt in den erweiterten Vorstand komme.
Der Stadt sei viel daran gelegen, dass die Konflikte im Essentreff beigelegt werden, sagt Gourdial. Daher habe sie zugestimmt, in den erweiterten Vorstand zu gehen. Dort wolle sie jedoch nur beobachtend sein und sich nicht in Vereinsinterna mischen. "Ich glaube, es sind viele Verletzungen auf beiden Seiten passiert", so Gourdial. Er hofft, dass ein Ausgleich gefunden werden kann. Dafür halte er es für zwingend notwendig, dass möglichst bald eine Mitgliederversammlung einberufen wird, auf der Transparenz geschaffen werde. "Dort muss sich der Vorstand dann rechtfertigen und dann wird er von den Mitgliedern entlastet." Eine solche Versammlung war bislang wegen der Corona-Beschränkungen nicht abgehalten worden. Im September, so Gourdial, sollte das aber möglich sein. "Da geben wir als Stadt auch gerne Hilfestellung."
July 25, 2020 at 01:27PM
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Zoff beim Essenstreff in Freiburg: Stadt will vermitteln - Freiburg - Badische Zeitung
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