Die Umstellung auf die LED-Lampen ist abgeschlossen, jetzt gehen die ersten Kostenbescheide raus. (Christian Valek)
Osterholz-Scharmbeck. In der Kreisstadt ist der Umbau der Straßenlampen auf LED-Technik abgeschlossen. Gut zwei Jahre nach dem Projektstart beginnt nun die Abrechnung der Baumaßnahme nach Beitragssatzung. In einem ersten Schritt erhalten Hauseigentümer in knapp 25 Straßen die Rechnungen. Schon jetzt steht fest: Die Kosten für die Haushalte dürften geringer ausfallen, als angenommen wurde.
Nach einer ersten Schätzung der Stadt, bei der Gewerbefaktoren und Geschosshöhen außen vor blieben, zahlen Anrainer der Rudolf-Diesel-Straße Kosten von etwa 80 Euro pro Grundstück. In diesem Fall war allein der Austausch von sechs Lampenköpfen erledigt worden. An der Straße Am Tunnel sind es etwa 50 Euro pro Grundstück, wie die Verwaltung in der Sitzungsvorlage für den kommenden Finanzausschuss mitteilt. Dort wurden drei Lampenköpfe gegen LED-Technik ausgetauscht. Entscheidend sei, immer die Anzahl und die unterschiedliche Nutzung der Grundstücke zu betrachten, so die Verwaltung.
Die Kosten könnten auch höher ausfallen, sobald ein Mast habe erneuert werden müssen. Vierstellige Beträge aber, wie sie mancher Bürger anfangs befürchtet hatte, seien ausgeschlossen, macht Frank Wiesner vom Bauamt der Stadt klar. Im Finanzausschuss gehe es am Dienstag, 1. September, um einen eher „formalen Akt“, wie Wiesner im Gespräch mit der Redaktion betont: die „Aufwandsspaltung“ zur Abrechnung der Baumaßnahme, wie es in der Sitzungsvorlage heißt.
Die Kosten für die Umstellung auf LED-Technik fallen in einem ersten Schritt für folgende Straßen an: Alt Ohlenstedt, Am Günnemoor, Am Rodelande, Am Tunnel, An der Wassermühle, Auf der Horst, Biloher Straße, Brinkstraße, Eschenweg, Freissenbütteler Weg, Heidhofweg, Industriestraße, Koppelweg, Krummacher Straße, Myhler Straße, Rudolf-Diesel-Straße, Sachsenring, Schmidts Kiefern, Sodenweg, Vor dem Raden, Wandmachersweg, Zur Horst und Zur Kleinen Reihe. In die Auswahl, die für Außenstehende zunächst beliebig erscheint, kamen Straßen, deren alte Lampen vollständig abgängig oder abgeschrieben waren, so Wiesner.
Fördermittel für Umbau
Die Gesamtfinanzierung des LED-Umbaus erfolgt über Fördermittel, Straßenausbaubeiträge und einen städtischen Anteil. Insgesamt war man von einer Gesamtsumme von 2,5 Millionen Euro ausgegangen. Die Kosten sollen nun deutlich niedriger liegen. Wie hoch genau, steht noch nicht fest. Die Abschlussrechnung werde zurzeit erstellt, heißt es aus dem Rathaus. Die Bundesförderung deckt 25 Prozent der Kosten, zwischen 25 und 75 Prozent werden durch die Ausbaubeiträge der Anwohner und der Rest von der Stadt getragen. Für den ersten Abschnitt hatte man im Förderungsantrag 549 000 Euro angesetzt. „Ausgegeben und abgerechnet wurden tatsächlich 516 457,68 Euro“, wie die Stadt mitteilen lässt. Damit sei die damalige Kostenschätzung für die erste von zwei Tranchen sehr realistisch gewesen. Nun würde die Schlussrechnungen erarbeitet. Der Kostenanteil, den die Anlieger tragen müssen, hängt auch von der Kategorie der Straße ab: Bei Anliegerstraßen sind 75 Prozent, bei Straßen mit starkem innerörtlichen Verkehr 50 Prozent und bei Straßen, die überwiegend dem Durchgangsverkehr dienen, 40 Prozent der Kosten zu zahlen.
Der Umrüstung war eine kontrovers geführte Diskussion vorausgegangen. Im Juni 2017 hatten die Ratsmitglieder beschlossen, die städtische Straßenbeleuchtung auf LED-Technik umzustellen. Die Technik der Hochdruck-Quecksilberdampf-Lampe, kurz HQL, sollte durch energiesparende LED-Leuchtmittel ersetzt werden. Davon ausgenommen worden waren Straßenlampen, die bereits mit einer energieeffizienten Technik ausgestattet sind. Knackpunkt war immer wieder die Kostenfrage. Auch, ob sich durch den Umbau der Lampen ein tatsächlich messbarer Vorteil für die Anwohner ergibt, wurde von einigen Haus- und Wohnungsbesitzern angezweifelt. Durch den Einsatz von LED-Leuchtmitteln sollte der Stromverbrauch um bis zu 70 Prozent gesenkt werden. Auch Mitarbeiter eines Büros für Elektrotechnik, die versuchten, anhand technischer Berechnungen eine bessere Ausleuchtung der Straßen nachzuweisen, hatten einen schweren Stand. Mitarbeiter der Stadt sicherten für Streitfälle eine Einzelfallprüfung zu.
Nach dem Beschluss im Verwaltungsausschuss (VA) im Juni 2017 ging es los: 2018 wurden im ersten Schritt rund 160 Straßen und mehr als 1000 Leuchten saniert. In einem weiteren wurden 2019 und 2020 gut 2250 Lichtpunkte auf LED-Technik umgestellt. Die Maßnahme war öffentlich ausgeschrieben worden: Die Osterholzer Stadtwerke erhielten den Zuschlag. Abschluss der Arbeiten war im Sommer 2020. Bei der LED-Umstellung, so die Verwaltung, gehe es ausschließlich um den Austausch der HQL-Leuchtmittel im Verhältnis 1:1. Wo also das Trägersystem bisher aus vier Masten bestand, bleibe es auch nach Umstellung bei vier Laternen.
August 31, 2020 at 10:55AM
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LED: Jetzt wird abgerechnet - WESER-KURIER
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