
Eigentlich sollte diese Woche die Eurobike am Bodensee stattfinden, eines der wichtigsten Branchentreffen der internationalen Fahrradszene. Dort erfährt man alljährlich, welche neuen Produkte die Hersteller auf den Markt bringen. Die Messe fiel coronabedingt aus. Alternativ lud der Pressedienst Fahrrad - ein Zusammenschluss aus 30 Vereinen, Institutionen, Firmen und Organisationen - nach Hamburg, um unter freiem Himmel und in deutlich kleinerem Rahmen zu zeigen, was die Saison 2021 an Neuheiten bringt. Für das Radfahren in der Stadt lassen sich fünf Trends ableiten:
Herrenrahmen, Damenrahmen - das sind doch bürgerliche Kategorien. Und Emanzipation funktioniert in beide Richtungen: So wie Frauen problemlos auf Rädern mit hohem Oberrohr durch die Stadt flitzen, haben Männer nichts gegen Komfort beim Radfahren. Den finden sie etwa beim "Mavaro Neo 1" von Cannondale. Es ist mit tiefem Durchstieg, gefederter Gabel sowie Sattelstütze und Ballonreifen ein gemütlicher Begleiter mit E-Motor für die Stadt.
Das Modell wartet zudem mit einem neuen Sicherheitsfeature auf: Ein automatisches Warnsystem macht den Fahrer über eine LED-Anzeige am Lenker auf rückwärtigen Verkehr aufmerksam. Gleichzeitig wird das Rücklicht, das mit einem Radarsystem ausgestattet ist, heller - um das von hinten näher kommende Fahrzeug zu warnen: Achtung, hier ist ein Radfahrer. Zugegeben, ein Hingucker ist das "Mavaro Neo 1" nicht. Aber wer wird denn schon so oberflächlich sein.
Das größte Problem an Lastenrädern ist ihre Größe. Zumindest, wenn sie über die schmalen Radwege in deutschen Städten gesteuert werden. Eine Alternative zum "Kistenrad" ist das modulare E-Bike des Herstellers Ahooga. Den eigenen Bedürfnissen entsprechend lässt sich der mit seinen 18,5 Kilo vergleichsweise leichte E-Schlepper zurechtkonfigurieren: Körbe, Kisten und Kindersitze unterschiedlicher Hersteller passen mittels Adaptersystem auf die Alugepäckträger über dem Hinter- und Vorderrad. Der Gepäckträger hinterm Sattel lässt sich über einen Polstersitz und Fußstützen zur Ladefläche für ein größeres Kind (bis 50 kg) ummodeln.
Ahooga ist ein recht junger Hersteller aus Belgien und trifft mit seinem schlichten Design genau ins Großstadtherz. Das "Modular" wurde 2020 mit dem Red Dot Design Award in der Kategorie "Fahrraddesign" ausgezeichnet.
Auf dem Weg ins Büro, abends ins Kino oder zum Einkaufen in den Supermarkt - je nachdem, mit welcher Motivation man aufs Fahrrad steigt, wechselt der Bedarf an Stauraum. Viele Hersteller bieten mittlerweile passgenaue Taschen für jede Gelegenheit. Praktisch ist etwa der "E-Trunk" von Ortlieb, gewissermaßen ein Kofferraum für den Gepäckträger. Über das Top-Lock-Montagesystem rastet die große wasserdichte Tasche (10 Liter) aufrecht stehend ein und ist so befestigt unverrückbar. So kommt das Mittagessen unzerknautscht im Büro an. Die Tasche ist ab April 2021 erhältlich.
Keine Transport-, sondern eine Schutzfunktion hat die Ladegerätetasche "Charger Bag" des Zubehörspezialisten Fahrer Berlin. Braucht der E-Bike-Akku neue Power, kann man das Netzteil während des Ladevorgangs witterungsbeständig am Lenker baumeln lassen. Der schwarze Beutel mit den Steckverschlüssen wirkt stabil und vertrauensvoll.
Extra stabile Räder
Wer Radfahren will, aber ziemlich viele Kilos auf die Waage bringt, hat ein Problem: Viele Räder sind nicht stabil genug. Anders etwa das "E-Triton plus". Der Hamburger Hersteller Stevens hat ein E-Tourenbike entwickelt, bei dem Mensch und Rad zusammen 180 Kilogramm wiegen dürfen. Das ist mehr als bei vielen anderen XXL-Bikes. Das Rad mit dem stabilen Rahmen mit integriertem Power-Tube-Akku wiegt selbst knapp 28 Kilo, es ist also noch ordentlich Spielraum für Reisegepäck und Fahrer übrig. Das Rad ist bereits im Handel erhältlich.
Intelligente Komponenten
Digitale Schließsysteme für Fahrräder gibt es schon länger, dass ein Faltschloss jedoch nicht nur schlau ist, sondern auch der höchsten Sicherheitsstufe 15 entspricht, hat Seltenheitswert. Abus schließt mit dem "Bordo 6500A SmartX" diese Lücke im Portfolio. Es ist ausgeklappt 110 Zentimeter lang und verfügt über einen sensiblen Bewegungssensor. Wird der ausgelöst, erschallt ein 100 Dezibel lauter Alarm, der Diebe in die Flucht schlagen soll. Das Schloss lässt sich über eine Smartphone-App via Bluetooth bedienen.
September 05, 2020 at 09:21PM
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Fahrradsaison 2021: Fünf Trends für die Stadt - DER SPIEGEL
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