Berlin - Es ist eine seltsame Sitte in der Bundesliga, dass die Freude über Tore gegen einen Ex-Verein verboten ist. Oft genug sieht man Profis mit zusammengekniffenen Lippen und versteinerten Mienen, die sich selbst bändigen - „aus Respekt“ vor dem ehemaligen Club und den alten Kollegen. Nun ist es so, dass Davie Selke von Werder Bremen auch viel Respekt für Hertha BSC empfindet, er hat sich dort schließlich „immer wohlgefühlt“.
Doch das hinderte ihn nicht daran, sein Elfmeter-Tor zur Bremer 1:0-Führung gebührend und ungehemmt zu bejubeln: mit geballten Fäusten, mit Jubelsprüngen und weit rausgestreckter Zunge. Doch das alles galt nicht Hertha BSC, sondern allein dem SV Werder Bremen, seinem aktuellen Club. „Ich habe mich einfach extrem gefreut, weil die Führung für uns so wichtig war. Das war überhaupt keine Aktion gegen Hertha“, erklärte der 26-Jährige. Im Hinspiel hatte er ebenfalls schon gegen die Hertha getroffen – und das Tor, es war der Treffer zum 1:3 bei der 1:4-Pleite, ebenfalls gefeiert.
Werder Bremen: Davie Selke erst mit Elfmeter-Tor gegen Hertha BSC, dann mit Verletzung vom Platz
In Berlin verwandelte er den Elfmeter mit einer Selbstsicherheit, die eigentlich nur Stürmer aufweisen, die seit Wochen verlässlich treffen. Doch Davie Selke hatte zuletzt am 6. Dezember ein Tor erzielt und davor eben am ersten Spieltag gegen Hertha. Sich dann trotzdem den Ball zu schnappen und in den Winkel zu jagen, zeugt von Mut. Und von Überzeugung in das eigene Können. Dass Selke beides besitzt, ist keine neue Erkenntnis. Seine Torquote passte bislang jedoch nicht dazu. Das Erfolgserlebnis in Berlin hilft ihm nun sicherlich. Trainer Florian Kohfeldt: „Davie darf jetzt glücklich sein. Und er soll einfach so weitermachen.“
Doch das wird nicht so einfach. Selke musste schließlich schon nach einer halben Stunde verletzt vom Platz. Ein heftiger Check von Hertha-Verteidiger Omar Alderete bedeutete das frühe Aus. „Er hat mich gut erwischt, es ging einfach nicht mehr. Es war leider ein kurzer Arbeitstag, ich hätte gerne länger auf dem Platz gestanden, weil es richtig Spaß gemacht hat“, meinte der Stürmer nach dem 4:1-Sieg von Werder Bremen gegen Hertha BSC.
Werder Bremen: Ömer Toprak gegen Hertha BSC „richtig verletzt“
Immerhin: Bedrohlich scheint die Verletzung nicht zu sein. Der Muskel im linken Oberschenkel habe bei Davie Selke „zugemacht“, erklärte Kohfeldt nach dem Spiel. Schlimmer sieht es da schon bei Ömer Toprak aus. Der Schütze des 2:0 hatte sich verletzt, als Matheus Cunha gegen ihn den Fuß draufgehalten hatte. Dass es in der Szene Freistoß für Hertha gab, „hat mit Fußball nichts zu tun”, grollte Kohfeldt: „Ömer sitzt jetzt in der Kabine und ist richtig verletzt.” Das Sprunggelenk hat etwas abbekommen, so viel ist klar. Eine genaue Diagnose steht aber noch aus. „Ich will keine Panik verbreiten, aber auch keine Hoffnung schüren”, erklärte Kohfeldt, „doch das sieht bei Ömer schon sehr schmerzhaft aus”.
Ein Ausfall des Abwehrchefs würde Werder Bremen hart treffen. Ömer Toprak präsentiert sich seit Wochen in Topform und glänzte sowohl beim 1:1 bei Bayer Leverkusen als nun auch in Berlin als Torschütze. Noch wichtiger jedoch: Der 31-Jährige absolvierte zuletzt 13 Partien am Stück. „Er ist in der besten Verfassung, seit er bei uns ist”, hatte Kohfeldt noch vor dem Hertha-Spiel gesagt. Möglich, dass das jetzt nicht mehr gilt. (csa)
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