Eintracht Frankfurt kann sich erstmals für einen von gleich drei europäischen Wettbewerben qualifizieren. Schöne Reiseziele gibt es überall, die Unterschiede zwischen Champions und Conference League sind aber nicht nur finanziell riesig.
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zum Video Von Champions bis Conference League: Ist die Eintracht reif für Europa?
Der neue Sehnsuchtsort der kleinsten Vereine im großen Europapokal heißt Tirana. Die Hauptstadt Albaniens setzte sich Anfang Dezember gegen Heraklion, Skopje und Saint-Étienne durch und wurde von der UEFA zum Austragungsort des ersten Conference-League-Finals in der Geschichte des europäischen Fußballs ernannt. Eins der möglichen Teams, das am 25. Mai 2022 um den Premieren-Titel spielen könnte, ist Eintracht Frankfurt.
Für alle Fans wäre diese Reise an die Adria, so das Coronavirus bis dahin eingedämmt ist, mit Sicherheit ein Höhepunkt. Rein finanziell ist die dritte europäische Liga allerdings eher wenig lukrativ. Die Unterschiede zur Champions League sind riesig und sollten für das Team von Trainer Adi Hütter Ansporn genug sein, sich in den kommenden 14 Bundesliga-Spielen für die Königsklasse zu qualifizieren. Ein Überblick über die Einzelheiten der europäischen Wettbewerbe.
Wer qualifiziert sich für was?
Der Meister, der Vizemeister sowie der Dritt- und Viertplatzierte der Bundesliga dürfen direkt und ohne Qualifikations-Umweg in der Gruppenphase der Champions League antreten. Der Fünfte startet in der Europa League, für den Sechsten beginnt das europäische Abenteuer in der Playoff-Runde zur Europa Conference League. Sollte der DFB-Pokalsieger, der ebenfalls ein Ticket für die Europa League erhält, unter die ersten Sechs kommen, kommt der Siebte in den Conference-Cup-Genuss.
Welche Teams sind dabei?
Durch die Einführung der Europa Conference League kommen mehr Vereine in den Genuss des internationalen Fußball-Flairs. Da künftig in allen drei Wettbewerben jeweils 32 Teams gegeneinander antreten, vergrößert sich die Gesamtzahl der Teilnehmer von 80 auf 96. "Es wird mehr Spiele für mehr Klubs geben, wodurch mehr Nationalverbände vertreten sind", warb UEFA-Präsident Aleksander Ceferin für die neue Aufsplittung.
Was nach Robin Hood klingt, ist letztlich aber eine Mogelpackung: Die Champions League, in der 16 der 32 Plätze direkt für die vier großen Ligen aus Spanien, England, Deutschland und Italien reserviert sind, bleibt ohnehin ein Sammelbecken der Schönen und Reichen. Durch die Reduzierung um 16 Teams wird aber auch die Europa League exklusiver. Feste Plätze gibt es nur noch für die besten sechs statt bisher zwölf Nationen, die Chancen für kleinere Teams aus kleineren Ligen werden – richtig: kleiner.
Wie ist der Modus?
Gespielt wird in allen drei Wettbewerben mit jeweils acht Vierergruppen. Bei den beiden prominenteren Turnieren qualifizieren sich die beiden Erstplatzierten fürs Achtelfinale, in der Europa Conference League ist das etwas komplizierter: Dort bekommen nur die Gruppensieger direkt ein Ticket für die K.o.-Phase, die jeweiligen Zweiten müssen in einer weiteren Runde den Umweg gegen die Tabellendritten der Europa League gehen. Weitere Besonderheit: Einen direkten Platz in der Conference-League-Gruppenphase gibt es nicht. Teams der Ligen, die in der UEFA-Rangliste auf den Plätzen 30 bis 55 stehen, müssen sich im besten Fall durch vier Quali-Runden quälen. Die Vertreter der großen Fünf steigen in den Playoffs ein.
Wie viel Geld gibt es zu verdienen?
Je nach Wettbewerb eine ganze Menge: Die offiziellen Zahlen wurden zwar noch nicht veröffentlicht, klar ist aber schon jetzt: Der Jackpot, der in der aktuellen Saison bei 2,6 Milliarden Euro für Champions und Europa League liegt muss künftig auf 96 statt 80 Clubs aufgeteilt werden. Da allerdings nicht damit zu rechnen ist, dass die Großkopferten Abstriche machen müssen, wird es in der Europa Conference League wohl vergleichsweise nur um Kleingeld gehen. "Es ist gut, dass mehr Clubs mitspielen können. Aber der Wettbewerb muss sportlich und finanziell attraktiv sein", warnte Jacco Stewart, der Generaldirektor der europäischen Liga-Vereinigung European Leagues, bei der Sportschau schon jetzt vor einer ungerechten Verteilung.
Wie groß die Unterschiede bereits in der aktuellen Spielzeit sind, verdeutlicht die von der UEFA veröffentlichte Einnahmeverteilung. Alle Clubs erhalten neben den festgeschriebenen Antritts- und Leistungsprämien auch Geld aus dem sogenannten Marktpool der TV-Einnahmen. Wie viel die Eintracht in der kommenden Saiosn verdienen könnte, lässt sich aus den aktuellen Zahlen ablesen.
Champions League 2019/20
Startprämie: 15,25 Mio Euro pro Team
Jeder Punkt in der Gruppenphase: 900.000 Euro
Qualifikation für das Achtelfinale: 9,5 Mio. Euro
Viertelfinale: 10,5 Mio. Euro
Halbfinale: 12 Mio. Euro
Endspiel: 15 Mio. Euro
Champions-League-Sieg: 4 Mio. Euro
Je nach Ranking in der Koeffizientenrangliste der UEFA gibt es Anteile eines Extra-Potts, der in dieser Saison bei 585 Mio Euro liegt. Das schlechtplatzierteste Team bekommt 1,108 Mio Euro. Für jeden Platz kommt ein weiterer Anteil hinzu. Europaweit liegt die Eintracht dort derzeit auf Rang 48 hinter Gladbach und vor Leicester City.
Der Marktpool der TV-Einnahmen (292 Millionen Euro) wird abhängig vom Erfolg ebenfalls an die Vereine ausgeschüttet.
Ende der weiteren InformationenEuropa League 2019/20
Startprämie: 2,92 Mio. Euro
Qualifikation für das Sechzehntelfinale: 500.000 Euro
Achtelfinale: 1,1 Mio. Euro
Viertelfinale: 1,5 Mio. Euro
Halbfinale: 2,4 Mio. Euro
Endspiel: 4,5 Mio. Euro
Europa-League-Sieg: weitere 4 Mio. Euro
Gesamtausschüttung für Koeffizientenrangliste: 3,42 Millionen Euro (71.430 Euro pro Anteil)
Marktpool: 168 Millionen Euro
Wo finden die anderen Finals statt?
Das Finale der Champions-League-Saison 2021/22 sollte eigentlich in München stattfinden. Da der Zeitplan aufgrund der Coronakrise aber um ein Jahr nach hinten geschoben wurde, ist nun zunächst St. Petersburg dran. Das Endspiel der Europa League steigt in Sevilla.
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