Die Schwarz-Gelben starten stark in die Partie und zeigen eine souveräne Vorstellung. Dann aber wird es in der Schlussphase dramatisch – und Paderborn kommt noch mal ran.
Borussia Dortmund steht im Viertelfinale des DFB-Pokals – hat aber nur um Haaresbreite ein Debakel verhindern können. Der BVB schlug am Dienstagabend Zweitligist SC Paderborn mit 3:2 (2:2; 2:0) nach Verlängerung, konnte dabei aber hauptsächlich nur in der ersten Halbzeit voll überzeugen. Emre Can (6.), Jadon Sancho (16.) und Erling Haaland (95.) trafen für die Mannschaft von Trainer Edin Terzic, die ab der 2. Halbzeit stark an Souveränität abbaute, über Strecken zu passiv agierte und Paderborn zurück ins Spiel kommen ließ.
Julian Justvan (79.) besorgte den Anschlusstreffer, in der Schlussphase wurde es dramatisch: Haaland (90.+4) erzielte über einen Konter das vermeintliche 3:1, über den Videobeweis aber entschied Schiedsrichter Stieler aufgrund eines Fouls von Dortmunds Felix Passlack in der Konterentstehung auf Elfmeter für Paderborn. Prince Osei Owusu verwandelte den Strafstoß (90.+7) und zwang den BVB in die Verlängerung. Mit dem knappen Erfolg endet für den BVB auch eine schwarze Serie im Pokal – in den vergangenen drei Jahren war stets im Achtelfinale Schluss.
"Wir haben schnell zwei Tore gemacht und dann wird es ein Pokalspiel, wo alles passieren kann. Ich hoffe, dass es für die Zuschauer ein geiler Pokal-Abend war. Für uns war es hart", sagte Dortmunds Thomas Delaney in der ARD.
Paderborns Keeper Zingerle war von Beginn an gefragt
Dabei fing alles so gut für den BVB an. Hatte Manuel Akanji nach der ersten Ecke noch die riesige Chance zur Führung per Kopf vergeben (6.), war Can Sekunden später zur Stelle. Nachdem die Ostwestfalen nach einer Ecke völlig konfus agiert hatten, fiel der Ball vor die Füße des Mittelfeldspielers, der aus kurzer Entfernung zur Dortmunder Führung einschoss.
Der BVB-Express rollte danach weiter. Nur zwei Minuten später war Haaland frei durch, doch SC-Keeper Leopold Zingerle klärte in höchster Not. Den Nachschuss setzte Nico Schulz über das Tor. Der Ex-Hoffenheimer war einer von vier Spielern, die Trainer Edin Terzic ins Team rotierte. Dafür fehlte Ex-Weltmeister Mats Hummels wegen einer Knieblessur. Kapitän Marco Reus saß zunächst auf der Bank.
Trotz BVB-Drucks gab sich Paderborn nicht auf
Das Dortmunder Offensivspiel funktionierte trotzdem. Nach Zuspiel von Haaland war es Sancho, der Zingerle düpierte und auf 2:0 erhöhte. War es das schon? Mitnichten, die Gäste gaben sich keineswegs auf. Angetrieben von Trainer Steffen Baumgart, der trotz strömenden Regens im T-Shirt an der Seitenlinie vollen Einsatz zeigte, stemmten sich die Paderborner mit mutigem Forechecking gegen eine Niederlage.
Und der SCP kam zu guten Chancen. Gleich zweimal musste Marwin Hitz, der wieder anstelle von Roman Bürki zwischen den Pfosten stand, gegen Dennis Srbeny (25.) und Jamilu Collins (31.) parieren. Dazu fälschte Can einen Collins-Schuss beinahe ins eigene Tor ab (37.). So trug der Außenseiter zu einem höchst unterhaltsamen Spiel bei.
Und das änderte sich auch im zweiten Durchgang nicht, als Srbeny (57.) und Chris Führich (72.) weitere Großchancen vergaben. Die Dortmunder verwalteten in dieser Phase nur noch das Ergebnis, was bestraft wurde. Erst traf Justvan, dann handelte sich der BVB nach einem Foul von Felix Passlack gegen Sebastian Schonlau einen Strafstoß ein, den Owusu verwandelte. Doch der BVB hatte ja noch seinen Sturmriesen Haaland, der Schlimmeres verhinderte. Trotzdem blieb es bis zum Schluss ein Zitterspiel, weil Dortmund die Vorerntscheidung bei guten Chancen liegen ließ.
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