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Stray im Technik-Test: Liebenswert fluffiges Cyber-Catventure mit Unreal Engine - PC Games Hardware

Eine Katze wird unsanft von ihren Artgenossen getrennt und findet sich in einer mysteriösen, von Robotern besiedelten Stadt wieder. Inmitten von Neon-Lichtern freundet sie sich mit einer Drohne namens B12 an, die ebenfalls nach einer Möglichkeit zur Flucht sucht und die Sprache der Roboter übersetzen kann. Gemeinsam entschlüsseln sie die Geheimnisse der Anlage und steigen Ebene um Ebene nach oben, mit dem Ziel, die Oberfläche zu erreichen. Diese simple Story bildet das Grundgerüst des knuffigen Sci-Fi-Abenteuers Stray. Das "Catventure" stammt vom kleinen französischen Entwicklerteam BlueTwelve Studio und gehört zu den am heißesten erwarteten Videospielen dieses Sommers, was gewiss auch an der Drolligkeit seines pelzigen Protagonisten liegt.

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Stray: Spielehammer oder Katzenjammer?

Stray ist keine bloße Aneinanderreihung von entzückenden Momenten oder gar ein spielbarer Katzenfilm, sondern deutlich tiefergehend. Die Geschichte im dystopischen Cyberpunk-Schauplatz erweist sich als großartig inszeniert, spart nicht mit Gesellschaftskritik, belohnt Entdecker mit unzähligen liebevollen Details und weckt Emotionen. Während des Spielens erblickten wir viele Elemente, die uns wohlig an Half-Life (2) erinnerten, was zusammen mit den vielen weiteren Einflüssen und der gelungenen Sound-Untermalung eine einzigartige Mischung ergibt. Damit haben wir genug verraten - spielen Sie Stray einfach selbst, es lohnt sich. Wer Spoiler nicht scheut, findet in der Bildergalerie die 40 schönsten Screenshots aus unseren Sessions, selbstverständlich in maximaler Qualität.

Gameplaytechnisch bietet Stray abseits der Option, zu miauen und damit Reaktionen zu provozieren, wenig Innovation, dafür funktioniert aber jedes System so, wie es soll. Obwohl beim Spielstart ein Gamepad empfohlen wird, geht die Steuerung auch mit Maus und Tastatur prima von der Hand und auch Videospiel-Einsteiger sollten keine größeren Probleme haben, die Spielfigur durch die Welt zu bewegen. Hilfreich dabei ist die schienenartige Bewegung, welche beim Navigieren auf schmalen Wegen hilft und bei Kanten stoppt - Herunterfallen und Sterben ist bei diesem Abenteuer nicht gewünscht. Eine echte Open World sollten Sie auch nicht erwarten: Abgesehen von einigen großen Arealen, wie die Slums und das Stadtzentrum, ist Stray linear. Viele Abschnitte erlauben jedoch - ganz Katze - die vertikale Erkundung, wobei Sie auch hier nicht überall hinspringen oder hochklettern können.

Stray basiert auf der mächtigen Unreal Engine 4, zieht aber nur wenige der vorhanden Register. So gibt es am PC neben einem überschaubaren Grafikmenü weder Raytracing noch DLSS oder FSR. Die Entwickler nennen in den Systemanforderungen zwar DirectX 12, das Spiel startet und läuft allerdings unter DirectX 11. Das sichert eine höhere Kompatibilität, führt allerdings zu einem größeren Overhead, welcher durch Prozessorleistung ausgeglichen werden muss - dazu gleich mehr. HDR findet man in Stray ebenfalls nicht, es kann allerdings manuell über das Special-K-Tool hinzugefügt werden, falls Sie den Bastelaufwand nicht scheuen.

Die Optionen

Stray im Technik-Test: Ein Cyber-tastisches Katzenabenteuer (1)

Vergleich Grafik-Presets

Stray im Technik-Test: Ein Cyber-tastisches Katzenabenteuer (6)

Besonderes Augenmerk haben die Entwickler unter anderem auf die Animationen des plüschigen Protagonisten gelegt - höchst erfolgreich, wie wir finden. Beispiel gefällig? Wenn Sie jemals versucht haben, einer Katze ein Geschirr anzuziehen, haben Sie daraufhin sicherlich beobachtet, wie der Vierbeiner einfach umfällt. Niemand weiß, warum, aber Katzen tun das. Und genau das passiert auch bei Stray, wenn der kleine Roboter B-12 der Katze den Rucksack anzieht. Sie können auch auf zahlreichen weichen Untergründen wie einem Teppich mit den Pfoten "kneten", also den sogenannten Milchtritt durchführen, oder an Türen kratzen. Spielerisch hat beides überschaubare Auswirkungen, aber wir empfinden dieses Detail als großartig. Zusammen mit der erfreulich "physikalisierten" Umwelt - diverse Objekte wie Blumentöpfe, Flaschen und Bälle lassen sich umwerfen und umherrollen - entsteht ein erfreulich interaktiver Eindruck. Dieser bleibt zwar hinter "Alles kann benutzt und bewegt werden"-Schwergewichten wie Duke Nukem Forever, Half-Life 2 oder Max Payne 2 zurück, sticht aber dennoch aus dem modernen Einheitsbrei heraus.

Stray (PC): Raytracing needed!

Stray Peter Panning Schatten

Screen Space Reflections (SSRs) & Cube Maps

Screen Space Reflections #2

Ohne Raytracing ist Stray auf konventionelle Render-Kniffe angewiesen, macht aber stets eine solide bis sehr gute Figur. Es sind vor allem die Neon-Lichter und vielen Details in der Spielwelt, welche dem Auge schmeicheln. Doch wer die Detaildichte bemerkt, dem bleiben auch die Limitierungen der Technik nicht verborgen: Light Bleeding durch Wände, unrealistische (vorgebackene) Schatten, vereinzelte Peter-Panning-Probleme und vor allem die Mischung aus volatilen Screen Space Reflections und groben Cube Maps bei reflektierenden Oberflächen müssten 2022 bei diesem Technik-Fundament nicht mehr sein. Ein Raytracing-Update nebst Upscaling-Option könnte die Grafik von Stray auf eine neue Ebene heben. Bis dahin ist das Spiel nur hübsch, teilweise mit wirklich großartiger Stimmung, bleibt aber hinter seinen Möglichkeiten zurück. Über diesem Text haben wir die Problemchen, welche so auch in fast jedem anderen Spiel ohne Raytracing auftreten, beispielhaft festgehalten.

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