Mühlacker (the). Mit Blick auf den Zensus 2021 – einer Art abgespeckter Volkszählung – hat der Mühlacker Gemeinderat der Einrichtung einer eigenen Erhebungsstelle zugestimmt. Damit erhofft sich die Kommune möglichst verlässliche Zahlen, die am Ende bares Geld bedeuten.
Zehn Einwohner mehr oder weniger, machte Kämmerin Martina Rapp gegenüber dem Gremium klar, bedeuteten in zehn Jahren bis zum nächsten Zensus eine Million Euro mehr oder weniger Einnahmen für die Stadt. Deshalb sei es wichtig, konsequent nachzuverfolgen, wenn es bei der ermittelten Einwohnerzahl Differenzen gebe. Diese Nachermittlungen, bekräftigte der Leiter des Bürger- und Ordnungsamts, Ulrich Saur, könnten mit einer eigenen Stelle, für die „Erhebungsbeauftragte“ geschult werden, umso sorgfältiger durchgeführt werden. Notwendig sind ansonsten zwei befristete 50-Prozent-Stellen für die Leitung und Sachbearbeitung, die zusammen Kosten von 63000 Euro verursachen. Dafür gibt es eine entsprechende finanzielle Zuweisung vom Land.
In der Vergangenheit waren Städte und Gemeinden, weil von der Einwohnerzahl ummittelbar die Einnahmen abhängen und die stichprobenhafte Erhebung für sie einen Schwund ergeben hatte, teilweise gegen das Resultat des Zensus vorgegangen, das sie für fehlerhaft hielten. Beim letzten Zensus 2011, heißt es in einer Stellungnahme des federführenden Bürger- und Ordnungsamts, seien durchschnittlich zehn Prozent der Haushalte/Einwohner befragt und das Ergebnis sei entsprechend hochgerechnet worden. „Wurde zum Beispiel innerhalb der Stichprobe ein Einwohner nicht erfasst, führt die Hochrechnung mit dem Faktor zehn dazu, dass im Ergebnis zehn Einwohner nicht erfasst wurden“, rechnet die Behörde vor. Die finanziellen Auswirkungen – siehe oben – sind enorm.
July 30, 2020 at 05:00AM
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Stadt will keinen Bürger „verlieren“ - Mühlacker Tagblatt
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