
In ganz Hessen steigen die Corona-Fallzahlen. Das Land blickt derzeit mit Sorge auf den Hotspot Offenbach - Die Stadt erlässt nun strengere Corona-Maßnahmen.
- Die Corona*-Krise ist in Hessen noch lange nicht überstanden: Mehr als 14.000 Menschen haben sich insgesamt schon mit Sars-CoV-2 angesteckt.
- Bei der 7-Tage-Inzidenz erreichen fünf Städte und Landkreise in Hessen bereits beunruhigende Warnstufen.
- Vor allem der Blick nach Offenbach sorgt: Welche verschärften Corona-Maßnahmen drohen der Stadt?
+++20.16 Uhr: Wegen des rasanten Anstiegs der Corona-Fallzahlen in Offenbach will noch heute der Krisenstab des Landes Hessen zusammentreten, um das weitere Vorgehen zu beraten. Das verkündete Sozialminister Kai Klose am Nachmittag. Ob auch konkrete Entscheidungen anstehen oder weitere Beschränkungen zu befürchten sind, ist bisher nicht bekannt.
Die Stadt Offenbach hatte am Freitag als erste Stadt in Hessen die 7-Tage-Inzidenz von 50 Infizierten pro 100.000 Einwohner überschritten. Die Stadt und das Land Hessen arbeiten entsprechend dem Eskalationsstufenkonzept des Landes eng zusammen.
Stadt Offenbach erreicht vierte von fünf Corona-Warnstufen
+++16.14 Uhr: In Hessen steigen die Fallzahlen weiter an, besonders Offenbach hat mit Neuinfektionen zu kämpfen. Dort wurde nun die vierte von insgesamt fünf Corona-Warnstufen des hessischen Eskalationskonzeptes überschritten. Deshalb hat die Stadt weitere Schritte zur Eindämmung des Coronavirus ergriffen.
Bis 3. September werden in Offenbach unter anderem Veranstaltungen unter freiem Himmel* auf maximal 100 Personen beschränkt, in geschlossenen Räumen seien höchstens 50 Menschen erlaubt, sagte Oberbürgermeister Felix Schwenke (SPD) am Freitag in Offenbach. Im öffentlichen Raum sind Aufenthalte nur alleine, in Gruppen von höchstens fünf Personen oder mit den Angehörigen des eigenen und eines weiteren Hausstandes gestattet.
Es sei aber kein „Shutdown“ für Offenbach beschlossen werden, es gebe keinen Anlass für Panik. Offenbach habe nun aber einen Punkt erreicht, wo jeder nicht nötige Kontakt vermieden werden solle. In der Gastronomie gilt ab der Nacht von Samstag auf Sonntag eine Sperrstunde ab 0.00 Uhr.
Hessen blickt mit Sorge nach Offenbach: Die Stadt beschließt massive Einschränkungen
+++ 15:26 Uhr: Offenbach reißt die nächste Corona-Warnstufe. Aus diesem Grund beschließt die Stadt weitere Maßnahmen, um die Pandemie einzudämmen. Oberbürgermeister Felix Schwenke (SPD) sagt: „Es wird erhebliche Kontaktbeschränkungen geben." Noch gebe es keinen Anlass zu Panik aber die Bürger sollen auf alle nötigen Kontakte verzichten.
Über 650 Menschen seien in Offenbach in Quarantäne, so Peter Freier, Ordnungsdezernent in Offenbach. Das jene die Quarantäneauflagen einhalten, sei ein Schwerpunkt der Corona-Kontrollen, die die Stadt nun vermehrt durchführen möchte. Außerdem soll es eine verfrühte Sperrstunde in der Gastronomie geben. Alle weiteren Details zu den Corona-Maßnahmen in Offenbach lesen Sie in unserem Live-Ticker.*
Um 15 Uhr informieren wir auf einer Pressekonferenz zur Entwicklung und zu Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens hier in #Offenbach. Infos dazu gibt's im Live-Ticker: https://t.co/a06OkZ7Gkh #corona #covid19
— Stadt Offenbach (@Stadt_OF) August 21, 2020
Corona breitet sich in Offenbach rasant aus: Die Stadt kündigt strengere Auflagen an
+++14.55 Uhr: Das Sozialministerium meldet 231 neue Coronafälle in Hessen. Damit haben sich insgesamt 14.260 Menschen in Hessen mit Covid-19 angesteckt. Sozialminister Kai Klose (SPD) führt die seit einigen Wochen stärker ansteigenden Corona-Fallzahlen auf erhöhte Freizeitaktivitäten und vermehrte Kontakte im beruflichen Umfeld zurück. Vielerorts haben sich auch Reiserückkehrer mit dem Virus infiziert.
„Die steigenden Fallzahlen in Hessen und Deutschland bereiten uns Sorgen. Aufgrund der aktuellen Entwicklung ist es deshalb umso wichtiger, dass sich alle Bürgerinnen und Bürger an die AHA-Regeln halten: Abstand halten, Hygieneregeln beachten und Alltagsmasken tragen. Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen“, so Klose.
Neue Todesfälle gab es seit gestern nicht zu beklagen. So verteilen sich die Coronafälle in Hessen auf die einzelnen Kreise.
- Kreis Bergstraße: Infizierte 466 (+2), Todesfälle 3
- Kreis Darmstadt-Dieburg: Infizierte 544 (+12), Todesfälle 20
- Kreis Fulda: Infizierte 487 (+1), Todesfälle 13
- Kreis Gießen: Infizierte 337 (+2), Todesfälle 4
- Kreis Groß-Gerau: Infizierte 757 (+28), Todesfälle 15
- Kreis Hersfeld-Rotenburg: Infizierte 341, Todesfälle 23
- Hochtaunuskreis: Infizierte 354 (+8), Todesfälle 6
- Kreis Kassel: Infizierte 491 (+12), Todesfälle 31
- Lahn-Dill-Kreis: Infizierte 417 (+2), Todesfälle 20
- Kreis Limburg-Weilburg: Infizierte 384 (+7), Todesfälle 6
- Main-Kinzig-Kreis: Infizierte 1028 (+20), Todesfälle 51
- Main-Taunus-Kreis: Infizierte 518 (+6), Todesfälle 15
- Kreis Marburg-Biedenkopf: Infizierte 266, Todesfälle 4
- Odenwaldkreis: Infizierte 462 (+3), Todesfälle 63
- Kreis Offenbach: Infizierte 958 (+19), Todesfälle 44
- Rheingau-Taunus-Kreis: Infizierte 409 (+2), Todesfälle 5
- Schwalm-Eder-Kreis: Infizierte 631 (+7), Todesfälle 39
- Vogelsbergkreis: Infizierte 154, Todesfälle 5
- Kreis Waldeck-Frankenberg: Infizierte 214, Todesfälle 5
- Werra-Meißner-Kreis: Infizierte 241, Todesfälle 16
- Wetteraukreis: Infizierte 476 (+6), Todesfälle 13
- Stadt Darmstadt: Infizierte 330 (+9), Todesfälle 18
- Stadt Frankfurt: Infizierte 2374 (+41), Todesfälle 69
- Stadt Kassel: Infizierte 492 (+10), Todesfälle 9
- Stadt Offenbach: Infizierte 413 (+21), Todesfälle 9
- Stadt Wiesbaden: Infizierte 716 (+13), Todesfälle 22
Erstmeldung vom Freitag, 21.08.2020, 13.37 Uhr: Hessen - Die Corona-Fallzahlen steigen überall in Hessen weiterhin an. Vor allem sogenannte „Superspreader-Events" sorgen immer wieder dafür, dass die Zahlen lokal in die Höhe schießen. Mehrere Städte und Kreise haben die Corona-Maßnahmen schon wieder verschärft. Offenbach, Frankfurt oder auch Gießen sehen dringenden Handlungsbedarf. So haben die Stadt und der Landkreis Gießen bereits ihre allgemeinen Corona-Schutzmaßnahmen verlängert.
Die ergänzte Verfügung zum Schutz vor dem Coronavirus trat im Landkreis Gießen am Sonntag (16. August) in Kraft und gilt vorerst bis zum 31. Oktober. Die Änderungen erweitern an verschiedenen Stellen die Landesregelungen für Hessen.
Corona-Zahlen in Hessen steigen: Landkreis Gießen verlängert Corona-Allgemeinverfügung
Zu den Maßnahmen gehört beispielsweise, dass Teilnehmer und Zuschauer von Sportveranstaltungen nur für die Dauer des Trainings oder Wettkampfes auf dem Gelände sein dürfen. Damit sollen Menschenansammlungen im Anschluss an solche Veranstaltungen vermieden werden. Dazu kommt eine Empfehlung, dass Reiserückkehrer auch nach einem negativen Corona-Test für 14 Tage Situationen vermeiden, bei denen ein hohes Ansteckungsrisiko besteht, also beispielsweise größere Veranstaltungen oder Kontaktsport.
Denn neben größeren Veranstaltungen sind es besonders die Reiserückkehrer, die in vielen Regionen zu einem erhöhten Infektionsgeschehen oder zumindest einem erhöhten Risiko beitragen. Im hessischen Schwalm-Eder Kreis stieg durch die Reiserückkehrer am Ende der Sommerferien die Nachfrage nach Corona-Tests* gewaltig - das Ergebnis überrascht allerdings. Der durch Reiserückkehrer verursachte Anstieg in den Corona-Fallzahlen blieb zumindest im Schwalm-Eder-Kreis bisher aus.
Corona in Hessen: Hochzeit in Groß-Gerau wird zum Hotspot
Auch das zeigt, dass es sich nicht um einen flächendeckenden Anstieg der Fallzahlen handelt, sondern vor allem lokale Veranstaltungen die Corona-Zahlen in einzelnen Regionen in die Höhe treiben. So ist auch eine Hochzeit im Kreis Groß-Gerau schnell zu einem Corona-Hotspot geworden. Viele Gäste auch aus anderen Bundesländern waren auf der Feier. Alle rund 300 Gäste sollen nun mit einem gewaltigen Aufwand auf das Coronavirus getestet werden. Am Donnerstag (20. August) lagen bereits einige positive Testergebnisse vor und es würden noch mehr positive Tests erwartet. Auch Kontaktpersonen von Gästen der Hochzeitsfeiern müssten sich gegebenenfalls in häusliche Quarantäne begeben.
Die Ausmaße, die eine solche „Superspreader-Veranstaltung" in Hessen haben kann, zeigen sich auch daran, dass bereits eine Schulklasse in Mörfelden-Walldorf in Quarantäne ist, weil der Lehrer Gast auf der Hochzeitsfeier im Kreis Groß-Gerau war und positiv getestet wurde. Da jeder einzelne, der in den Kreis der Kontaktpersonen eines positiv Getesteten fällt, wieder einen eigenen, immer größer werdenden Personenkreis hat, der dann auch getestet werden muss.
Corona in Hessen: Offenbach erreicht neuen Höchstwert bei den Infektionszahlen
Und das bekommen gerade viele Regionen in Hessen zu Spüren. Die größten Sorgen bereitet derzeit die Zahl der Neuinfektionen in der Stadt Offenbach* am Main.
Die Zahl der Neuinfektionen in Hessen steigt weiter. Vor allem in Offenbach sind die Zahlen beunruhigend. Oberbürgermeister Schwenke informiert über weitere Maßnahmen.
© Boris Roessler/dpa
Innerhalb der letzten 24 Stunden wurden 231 neue Fälle in ganz Hessen vom RKI bestätigt. Insgesamt wurden in Hessen bislang 14.260 Fälle gemeldet, 528 Menschen sind bisher an oder mit dem Corona-Virus gestorben. Die Stadt Offenbach steht mit einem Wert von 51,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen weiterhin ganz oben.
7-Tage-Inzidenz* | Erforderliche Maßnahmen |
weniger als 20 | Routinebetrieb, planende Maßnahmen |
ab 20 | Erhöhte Aufmerksamkeit, erweitertes Meldewesen |
ab 35 | Einbindung Planungsstab Covid-19 des HMSI |
ab 50 | Konsequentes Beschränkungskonzept |
ab 75 | Steuerung der medizinischen Lage durch den Planungsstab |
* Die 7-Tage-Inzidenz beschreibt die Anzahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage in einer Region.
Dadurch ist Offenbach auch die erste Stadt, die den kritischen Wert von 50 überschritten hat. Das hatte die Stadt auch bereits in den letzten Tagen befürchtet. Welche weiteren Corona-Maßnahmen Offenbach nun konkret ergreift, soll heute Nachmittag ab 15.00 Uhr bei einer Pressekonferenz mitgeteilt werden. Wir berichten von der Pressekonferenz der Stadt Offenbach im Live-Ticker*.
Erneut sind die Corona-Zahlen in der Stadt #offenbach stark angestiegen. Seit gestern wurden dem Gesundheitsamt 22 neue Infektionen gemeldet. Die 7-Tage-Inzidenz liegt damit bei 44,3. Die nächste Stufe des Eskalationskonzeptes wird bei einer Inzidenz von 50 erreicht. #corona
— Stadt Offenbach (@Stadt_OF) August 20, 2020
Bereits am Mittwochabend (19.08.2020) hat der Verwaltungsstab der Stadt Offenbach die Maßnahmen verschärft.
Maskenpflicht und Co. die ersten Städte und Kreise verschärfen die Corona-Maßnahmen wieder.
© Sven Hoppe/dpa
Darunter war zum Beispiel eine erweiterte Maskenpflicht im Stadtgebiet, eine Quarantänepflicht bei der Einreise aus bestimmten Staaten sowie das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in Schulen und Unterrichtsräumen. Nun blickt Hessen gespannt nach Offenbach, welche weiteren Maßnahmen noch folgen. Droht ein vollständiger Lockdown? iwe (*hna.de, fnp.de und op-online.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.)
Rubriklistenbild: © Sven Hoppe/dpa
August 22, 2020 at 01:27AM
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