1.865 Tage! Für Erik Durm ging beim spektakulären 4:3-Erfolg von Eintracht Frankfurt gegen den VfL Wolfsburg eine lange Durststrecke zu Ende, sein Tor zum 4:2 war letztendlich vorentscheidend.
Letztmals jubelte der Weltmeister vor etwa fünf Jahren im Trikot von Borussia Dortmund über einen Treffer, der damalige Gegner hieß noch Darmstadt 98.
Da der erst in seiner Profikarriere vom Stürmer zum Außenbahnspieler umfunktionierte Durm auch noch erstmals seit 1.498 Tagen assistierte, war er einer der Schlüsselspieler im Spitzenspiel
Durm als stiller Genießer nach wichtigem Tor
Euphorie pur? Ekstatischer Jubel? Auf dem Feld ja, da lag Durm unter einer gewaltigen Jubeltraube und schrie seine Freude raus. André Silva hatte das sichere Tor mit einem Pfostenschuss verpasst, doch der Rechtsverteidiger blieb im Spiel, biss sich fest und überwand Koen Casteels mit einem Linksschuss.
Doch nach Abpfiff? Durm gehört nicht zur Kategorie Lautsprecher, der Familien-Papa ist eher ein stiller Genießer. "Natürlich habe ich mich über meinen Treffer gefreut. Alles andere wäre gelogen. Ich bin auch happy, dass ich mit dem Assist etwas zum Sieg beitragen konnte", sagte der 28-Jährige. Doch wichtiger für ihn ist das Kollektiv: "Ich hätte den Sieg auch ohne Tor von mir genommen und wäre megaglücklich."
Vom abgestürzten Weltmeister zum Schlüsselspieler
So aber hießen die Matchwinner diesmal nicht nur Luka Jovic, Daichi Kamada und André Silva – sondern eben auch Erik Durm. Davon war im Oktober noch nicht auszugehen. "Der abgestürzte Weltmeister" titelte SPORT1 damals. Durm schien keine Zukunft mehr am Main zu haben, der Weg ins Ausland nach Italien zu führen.
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Doch ein Wechsel kam nicht zustande und so schien sich die Zeit als Tribünenhocker fortzusetzen. Durm aber gab nicht auf, nutzte Trainingseinheiten und Testspiele zur Eigenwerbung und ist inzwischen unumstrittener Stammspieler.
Eintracht-Trainer Adi Hütter freute sich auf SPORT1-Nachfrage jedenfalls für seinen Schützling: "Eriks erstes Bundesligator seit fünf Jahren war der absolute Schlüssel zum Sieg. Er hat sehr viel Dampf gemacht. Das hat mir natürlich sehr gut gefallen."
Eintracht nur vom FC Bayern überboten
Wenn nun also auch Durm trifft und Tore vorlegt, dann ist den Frankfurtern die Champions League eigentlich nicht mehr zu nehmen. Das Team performt seit Monaten auf aller höchstem Niveau. Seit dem 1:2 im Dezember in Wolfsburg sammelte die Eintracht in 17 Partien zwölf (!) Siege, vier Unentschieden und unterlag nur einmal in Bremen (1:2).
Diese 40 Punkte in diesem Zeitraum werden nur vom FC Bayern München (41 Zähler) überboten. RB Leipzig (36) und Wolfsburg (33) halten noch Schritt, der SC Freiburg (26) kann da schon nicht mehr mithalten.
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Es ist somit schwer vorstellbar, dass der aktuelle Tabellenvierte diesen Vorsprung noch hergibt. Der zum “Monat der Wahrheit” deklarierte April läuft mit sechs Punkten in Dortmund und gegen Wolfsburg äußerst erfolgreich ab, Stabilität und Mentalität sind die Stichwörter mit Blick auf die Eintracht.
Mit Durm in Richtung Champions League
Ein Profi wie Durm jedenfalls ist bereits in den vergangenen Wochen vor seinem ersten Eintracht-Tor still, heimlich und überraschend zu einem der Gesichter des Erfolgs geworden. Mit ihm auf dem Feld holte die Hütter-Elf in 16 Partien starke 32 Punkte. So jedenfalls können die Frankfurter die Champions League eigentlich gar nicht mehr verpassen.
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