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Neuburg: Premiere: "Alexander-Technik" kommt bei der Sommerakademie gut an | Neuburger Rundschau - Augsburger Allgemeine

Im Rahmen der 44. Neuburger Sommerakademie stellen Angela Kockers und Philipp Romacker die Alexander-Technik an einem Aktionstag vor und erklären, was es damit auf sich hat.

„Kennt jemand die Alexander-Technik.“ Die Teilnehmenden schauen fragend zueinander. Durch das Schweigen der Anwesenden wird klar, vielen ist diese Methode kein Begriff. Doch dies will Angela Kockers in Zusammenarbeit mit Philipp Romacker bei der diesjährigen 44. Sommerakademie Neuburg ändern.

Am Montag konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Sommerakademie bei der Einführungsveranstaltung das erste Mal mit der Technik in Kontakt kommen. Darauf aufbauend gab es am nächsten Tag einen „Aktionstag Alexander-Technik“. Hier besuchten Kockers und Romacker verschiedene Kurse, um den Künstlern oder Musikern einen ersten Einblick zu gewähren und eine Idee zu geben, was die Technik beinhaltet. Seit 2022 ist Kockers Alexander-Technik-Lehrerin. Romacker absolvierte die Ausbildung zum Lehrer der Alexander-Technik von 2018 bis 2021 und bietet Einzelsitzungen in München an.

Zu Beginn des Aktionstages stellte Kockers die Technik in einem Malkurs vor. Als Einführung sollten die Anwesenden darüber berichten, was ihnen für Schwierigkeiten beim Malen begegnen. Einer Person fiel es schwer, sich von dem detailgetreuen Zeichnen zu verabschieden, sie würde sich wünschen „fetzigere“ Gemälde zu schaffen. Eine weitere Teilnehmerin klagte über Rückenschmerzen wegen des langen Stehens. Schnell wurde klar, dass sich die Alexander-Technik damit beschäftigt und bei der Lösung helfen kann.

Neuburger Tanzlehrerin gibt Einblick in die Alexander-Technik

Vor über 100 Jahren wurde diese Methode von Frederick Matthias Alexander erfunden. Der Schauspieler hatte Probleme mit seiner Stimme und litt häufig an Heiserkeit während seinen Auftritten. Auf der Suche nach einer Lösung stellte er sich vor einen Spiegel und beobachtete sich beim Sprechen und bei der Rezitation. Durch seine Wahrnehmungen konnte er seine Fehlhaltungen erkennen und seinen Handlungsmustern entgegenwirken. Dadurch ging er von einem psychophysischem System aus. Angenommen wird, dass seelische und körperliche Tatbestände miteinander verbunden sind und sich beeinflussen können.

Bei dem Aktionstag befassten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer viel mit Außenwahrnehmung und Körperwahrnehmung. „Die Alexander-Technik enthält Aktivitäten, mit denen man das Wahrnehmen lernen kann“, so Kockers.

In den Einzelsitzungen beschäftigt sie sich mit einer Person und nimmt ihre Gewohnheiten wahr und hilft dabei Körperhaltungen zu finden, die naturgemäß und schonend sind. Während des Aktionstages zeigte Kockers die Anwendung der Alexander-Technik an einem Teilnehmer. Dafür setzte er sich auf einen Stuhl und sie legte ihre Hände auf verschiedene Stellen auf seinen Nacken oder Hals oder am Kopf. „Mit den Händen gebe ich eine Idee an das System und man muss sie durch sein Denken selber umsetzen“, so die Lehrerin.

Ob die Alexander-Technik als Kurs in der Sommerakademie nächstes Jahr angeboten wird, ist bislang noch nicht festgelegt. Kockers fragte am Ende das Stimmungsbild ab, wer an dem Kurs teilnehmen würde, und es waren mehr als die Hälfte der Anwesenden. Sie will die Methode bekannt machen, denn „Wir leben lange mit unseren Körpern. Es lohnt sich zu verstehen wie wir ihn gebrauchen.“

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