Drensteinfurt - Rechtzeitig zur „heißen Phase“ des Kommunalwahlkampfes präsentierte die grüne Bürgermeisterkandidatin Heidi Pechmann am Wochenende das Wahlprogramm ihrer Partei. Auf 58 Seiten thematisieren die grünen darin etliche Sozial- und Umweltziele für die Stadt.
Nur noch dreieinhalb Wochen, dann wird auch in Drensteinfurt gewählt. Rechtzeitig zur „heißen Phase“ des Wahlkampfes präsentierten nun auch die Grünen am Wochenende ihr – stattliche 56 Seiten zählendes – Wahlprogramm.
„Wir wollen mutig die Zukunft unserer Stadt formen“, erklärte Grünen-Bürgermeisterkandidatin Heidi Pechmann. „In allen Themen finden sich unsere Ideen für die Veränderung, die Bewahrung des Miteinanders und für die Zukunftsorientierung Drensteinfurts wieder. Wir stehen für ein grünes, ein klimaneutrales und ein lebenswertes Drensteinfurt für uns, für unsere Kinder und Enkelkinder.“
Wie Grünen-Sprecher Bernhard Meyer ergänzt, stehen im Programm vor allem die Themen im Vordergrund – und nicht die Personen. „Das zeigt sich deutlich im Vergleich der in der ganzen Stadt zu findenden Wahlplakate. Wir Grüne arbeiten an einer politischen Richtungsänderung“, schildert Meyer. Einzelne Punkte des Wahlprogramms im Überblick:
Die Grünen wollen „eine klimaneutrale Kommune bis spätestens 2030“. Dazu zählen ein Plan zum Klimaschutz und konkrete Maßnahmen in den Bereichen Energie, Stadtentwicklung, Mobilität und Umwelt. Zentraler Punkt sei die stetige Reduzierung des Energieverbrauchs und die schrittweise Deckung bis zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien.
Der Verbrauch von landwirtschaftlichen oder naturbelassenen Flächen durch neue Baugebiete, Siedlungs- oder Verkehrsflächen soll vermieden werden. Stattdessen, so die Grünen, sind Baulücken zu schließen und nachzuverdichten. Im Falle der Erschließung neuer Baugebiete müsse die Klimaneutralität gewährleistet sein. Außerdem sollen flächensparende Wohnformen gefördert werden.
Eine „Mobilitätswende“ soll einen entscheidenden Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten. „Sichere Verkehrswege, insbesondere für den nicht motorisierten Verkehr, und attraktive ÖPNV-Verbindungen mit besserer Taktung, Linien- und Kapazitätsausbau in allen Ortsteilen sind ebenso Standortfaktoren für eine familienfreundliche Kommune wie die Vermeidung von Lärmemissionen und eine gute Luftqualität“, so die Grünen.
Die Aufenthaltsqualität der Innenstadt und der Dorfkerne muss, schreiben die Grünen weiter, „zukunftsgerecht und richtungweisend verändert werden. Wir benötigen einen autofreien Marktplatz, Vorrang für Fuß- und Radverkehr und den Ausbau von Velorouten im gesamten Stadtgebiet. Die Belebung der zentralen Plätze ist ein vorrangiges Ziel.“
Zur zukunftsorientierten Stadtentwicklung gehört für die Grünen auch bezahlbarer Wohnraum. „Hier fordern wir für jedes Baugebiet mindestens einen Anteil von einem Drittel an sozialem Wohnungsbau und anderen Wohnformen. Die gesamte Planung muss senioren-, familien- und behindertengerecht ausgerichtet sein.“
Die Ansiedlung mittelständischer, ökologisch nachhaltiger und umwelttechnischer Unternehmen müsse künftige Priorität haben. Zudem gelte es, die heimische Wirtschaft weiter zu fördern. Mit Hilfe des Sonder-„Stewwert-Talers“ als Kauf-vor-Ort-Gutschein sei bereits „eine effektive, zielgerichtete und sozial gerechte Maßnahme auf Initiative der Grünen umgesetzt worden“, schreibt die Partei.
Ferner setzen die Grünen sich konsequent für den weiteren Ausbau der Sekundarschule ein. Das beinhaltet auch die Prüfung von Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Schulen. Das Schulleben sollte durch das Einbringen von örtlichen Initiativen, Vereinen und Arbeitgebern weiter bereichert werden. Ein Kernpunkt sei dabei auch, die Inklusion von behinderten Menschen als eine wichtige allgemein-gesellschaftliche Aufgabe aufzufassen.
Außerdem fordern die Grünen ein langfristiges Konzept für die aufsuchende Jugendarbeit und ein verbessertes Angebot für alle Jugendlichen. „Drensteinfurt benötigt eine zweite unbefristete Sozialarbeiterstelle im Bereich Jugendarbeit, um zusätzliche Freizeitangebote in allen Stadtteilen schaffen zu können“, heißt es im Wahlprogramm.
„Wir sind das kritische grüne Gewissen im Rat der Stadt“, erklärt Heidi Pechmann. „Bereits heute finden sich viele unserer grünen Anträge in politischen Beschlüssen wieder – trotz anfänglicher Ablehnung, dann als eigene Ideen anderer Mehrheiten verkauft.“
von dje/pm
August 18, 2020 at 01:28AM
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Das „grüne Gewissen“ der Stadt - Die Glocke online
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