In der Baubranche gelten sie als Werkzeug der Zukunft: mobile Roboterhunde, die eigenständig Bauwerke auf Schäden untersuchen. Auch in Hamburg wird zurzeit an den elektronischen Vierbeinern geforscht. An der Technischen Universität wird das Modell A1 des chinesischen Herstellers Unitree Robotics zur Brückeninspektion eingesetzt. Der Preis des Roboters beträgt nur einen Bruchteil dessen, was der vom US-Unternehmen Boston Dynamics entwickelte «Spot» kostet, der als Top-Modell gilt und gegenwärtig die Köhlbrandbrücke inspiziert.
Die Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA) ließ sich die tierische Unterstützung mehr als 100.000 Euro kosten. Der Roboterhund, an dem im Institut für Digitales und Autonomes Bauen (IDAC) geforscht wird, kostete hingegen rund 15.000 Euro. Dort wurde der Laufroboter mit Sensoren und der nötigen Software ausgestattet.
«Wer vom Süden Hamburgs in den Norden fährt, steht meistens im Stau. Das liegt vor allem an der maroden Infrastruktur», sagte der Professor der Technischen Universität in Hamburg, Kay Smarsly. Die Roboterhunde sollen Bauwerke, zum Beispiel Brücken, auf Schäden untersuchen und somit helfen, die Infrastruktur instand zu halten.
«Wir wollen niemanden ersetzen, sondern ein zusätzliches Instrument haben, um Bauwerke zu inspizieren», so Smarsly, der das IDAC an Deutschlands nördlichster Technischen Universität leitet. Rund 20 Mitarbeiter beschäftigen sich dort mit Robotik, Sensorik und künstlicher Intelligenz im Bauwesen.
Das Institut arbeite eng mit industriellen Partnern zusammen. «Wir haben in Hamburg das große Glück, dass die Industriepartner sehr innovativ sind», betonte Smarsly. Man könne der Baubranche nachsagen, konservativ zu sein, doch nun befinde man sich in einem Umbruch. «Die Bauunternehmen sind sehr interessiert an dieser Art von Robotern.»
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